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Tee

Tee

Grüner Tee, Schwarzer Tee, Roter Tee, Oolongtee, Rotbuschtee, Früchtetee, ... - es gibt so viele Teesorten, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Voraussetzung ist allerdings, dass der Tee gut zubereitet wird. Wer sich Beuteltee oder Tee mit dem Tee-Ei zubereitet, der hat nichts Besseres verdient. So misshandelte Tees können einem wirklich die Lust am Tee verderben, und wenn dann noch ein psychologisch geschickt gewählter Serviertermin gewählt wird (Schwarzer Tee aus dem Beutel, 10 Minuten gezogen, 10 Minuten abgekühlt, mit Zwieback ans Krankenbett), ist wieder ein Kunde für die Kaffeeindustrie gewonnen.
Also werde ich hier einfach ein paar kurze Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung von Tees und sinnvolles Zubehör auflisten, um der ersten Kontakt möglichst erfolgreich zu gestalten.
Dabei ein Hinweis - kauft Euch zu Anfang qualitativ ordentlichen Tee, aber keine absoluten Spitzentees.  Ein Biertrinker steigt schließlich beim Wechsel zum Weintrinker auch nicht gleich mit einem Mouton Rothschild 1903 ein, nur weil der die besten Kritiken erhalten hat, sondern gewöhnt sich erst an den neuen Geschmack mit einfachen Weinen, bis er die Unterschiede auch wahrnehmen und würdigen kann.
Für jene, die jetzt zum Händler stürmen und über die Preise geschockt sind, habe ich noch eine kleine Preisüberlegung angestellt.
Ich werde außerdem vor einigen Unarten beim Umgang mit Tee warnen und meine Antwort zum Thema "Tee in Thermoskannen" geben.

Falls ihr mir nach dem Durchlesen dieser Seite die Meinung sagen wollt, könnt ihr das gerne per Mail tun


Einkauf von Tee

Tees kriegt man ja inzwischen an jeder Ecke. Dennoch - oder gerade deswegen - lohnt sich der Weg zum Fachhändler.
Zum einen bieten die Fachhändler Beratung an. Einige ermöglichen sogar ein Probieren der Tees. Vor allem aber ist die Qualität der Tees generell höher und es gibt echte Teespezialitäten. Damit die großen Ketten ihre Tees landesweit anbieten können, müssen sie natürlich tonnenweise einkaufen und das wegen des Preisdrucks auch noch sehr günstig. In den Mengen erhält man aber keine Spitzentees.
Leider nutzen auch einige Teefachgeschäfte die Gelegenheit, unbedarften Teesuchenden Geld für "Kampagnetees" aus der Tasche zu ziehen, die meist die niedrigste Qualität haben. Häufig aber trifft man auf Verkäufer, die ihre Passion zum Beruf gemacht haben und ihre angebotenen Waren sorgfältig aussuchen (vielen Dank, Kai und Stefan. Möget ihr Uelzen noch lange erhalten bleiben).
Ein weiterer Grund, der gegen den Kauf von Tee in den großen Kaufhausketten spricht ist, dass der Tee, den man dort lose kaufen kann, häufig nicht gut geschützt ist. Ein Tee, der nicht luftdicht verschlossen ist und der womöglich auch noch dem Licht offen ausgesetzt ist, verliert extrem schnell sein Aroma. Schlimmer noch - steht er an der falschen Stelle (z.B. neben der Käsetheke) nimmt er die Fremdgerüche an.

Nachdem nun geklärt ist, wo eingekauft werden sollte, kommt natürlich die Frage auf, was man kaufen soll.
Welchen Tee (Schwarz, Grün, Oolong, Früchtetee, Kräutertee oder sonstiges, aromatisiert oder nicht)  man kauft, sollte der eigene Geschmack entscheiden. Ich kann mich aber nur zu den eigentlichen Tees äußern, die aus der Teepflanze gewonnen werden, da ich die Kräutertees nicht mag.
Bei diesen eigentlichen Tees empfehle ich den Kauf von Blatttees. Auch wenn der gleiche Tee teilweise als Blatttee und teilweise als Beuteltee verkauft wird, überzeugt der Blatttee geschmacklich meist mehr. Der Grund ist darin zu sehen, das beim Kleinhäckseln des Tees bis auf Staubgröße für den Beuteltee der Tee eine erheblich größere Oberfläche erhält, über die er mit der Luft reagieren kann, wodurch sich der Geschmack verändert. Allerdings wird der Tee so auch erheblich ergiebiger (weshalb die Industrie diese Sorte Tee bevorzugt). Auf die Bezeichnung des Tees wie "BOP" oder "STFOP" braucht man dagegen nicht zu achten, das sind heutzutage eher Werbeaussagen als Qualitätsmerkmale.
Ob man Tees aus ökologischer oder konventioneller Bewirtschaftung kauft, ist solange unerheblich, wie keine Rückstände der Spritzmittel in den Tee gelangen. Rückstände wurden allerdings in der Vergangenheit immer wieder gefunden, wie man in "test" und "Ökotest" nachlesen kann, daher empfehle ich den Kauf ökologisch angebauter Tees.
Ob man FairTrade-Tee anderem vorziehen sollte, muss jeder für sich entscheiden. Für mich ist in erster Linie der Geschmack der Tees entscheidend und bei nicht maschineller Ernte von Blatttees höherer Qualität herrschen meines Erachtens durchweg auch bessere Bedingungen für die Arbeiter als bei konventioneller Ernte mit Maschinen, weil es auch auf die Qualität und Motivation der Mitarbeiter ankommt.

Jetzt haben wir uns also entschieden, welchen Tee wir mit nach Hause nehmen, aber wie transportieren wir ihn?
Gut sind Verpackungen, die lichtundurchlässig und luftdicht sind. Einfache Papiertüten lassen Luft an den Tee, der dadurch sehr schnell an Aroma verliert und durchsichtige Plastiktüten sind auch nur für den kurzen Transport geeignet - der Tee sollte danach schnellstens lichtdicht aufbewahrt werden.
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Wie soll ich den Tee lagern?

Kurz gesagt: Dunkel, kühl, trocken und luftdicht.
Geld spielt keine Rolle? Dann sind Apothekerschliffgläser eindeutig erste Wahl - exakt und luftdicht verschlossen, dabei auch noch lichtundurchlässig.
Mein Teehändler hatte früher lichtundurchlässige Gläser im Angebot, die mit Schraubverschluss ebenfalls sehr gut abdichteten und günstig waren. Leider hat er diese wieder aus dem Angebot genommen.
Wer seine Tees in dunklen Schränken unterbringt, für den spielt die Lichtdurchlässigkeit keine große Rolle mehr und er kann auch alte Einmachgläser oder Gemüse/ Konfitürengläser mit Schraubverschluss verwenden.
Die allseits beliebten Teedosen sind besonders schön anzusehen, aber es mangelt häufig an der Luftundurchlässigkeit, weil sich die Rahmen häufig verbiegen und daher der Deckel nicht mehr richtig dich schließt. Je größer die Dose, desto größer ist das Problem. Wer allerdings seine Tees schnell aufbraucht, kann auch mit den Dosen glücklich werden, zumal sie absolut kein Licht durchlassen.
Die Aufbewahrung in der Ursprungstüte ist nur dann empfehlenswert, wenn sie (z.B. wegen einer eingefügten Aluschicht) die geforderten Kriterien erfüllt. Die Entnahme aus den Tüten ist aber meist umständlicher als aus anderen Behältern und das Wiederverschließen der Tüten ist auch immer etwas fummelig (ich gebe mich hiermit als Grobmotoriker zu erkennen).
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Was brauche ich für den Teegenuss?

Hier führe ich zunächst einiges an Zubehör für die Teezubereitung auf und dann das Zubehör für den Teegenuss

Zubereitungszubehör

Zunächst natürlich den Tee ;-)
Als Grundausstattung für die Zubereitung reicht folgendes Zubehör aus:
  • Ein Wasserkocher
  • Eine Teekanne
  • Ein Teefilter (Papierfilter + -halter oder einen Stofffilter)
  • Eine Uhr
  • Einen Löffel zu Portionieren des Tees
Damit kann man normale Tees gut zubereiten. Allerdings braucht man ein gutes Einschätzungsvermögen für das Gewicht. Gerade hochwertige Tees und Grüntees vertragen Über- und Unterdosierungen nicht gut und schmecken fade oder bitter. Ein Ausgleichen über die Ziehzeit des Tees ist auch nicht möglich (erstens weiß man vor dem Trinken nicht, dass man falsch dosiert hat und zweitens werden die Geschmackskomponenten bei veränderter Ziehzeit zu gering oder zu stark vertreten sein - die Gerbstoffe lösen sich erst nach ca. 3 Minuten Ziehzeit aus den Blättern bei Schwarztee).
Daher kommen wir zur ersten sinnvollen Ergänzung
  • Eine kleine Waage zum Abwiegen der Teemenge
Den Satz an Gewichten (mindestens von 1g - 10g) kann man gleich mit besorgen. Es geht aber auch einfacher: 1 Cent = 2g, 2 Cent = 3g, 5 Cent = 4 g
Und wo ich gerade auf das Problem mit dem zu lang oder zu kurz gezogenen Tee zu sprechen kam: Wer hat noch nie die Zeit vergessen oder ist nicht genervt, wenn er 2-5 Minuten nur auf die Uhr schauen darf, weil er sonst den Tee vergisst? Ich gehöre dieser Gruppe leider nicht an und für alle, denen es ebenso geht gibt es
  • eine Teeuhr mit Stopfunktion und Warnsignal
Aber bitte eine digitale Uhr nehmen und nicht die so schön anzusehenden Eieruhren. Einem Ei macht es nicht viel aus, wenn es eine Minute länger im Wasser liegt, nur weil die Uhr den Schleichgang eingelegt hat. Der Tee kann dann schon tot sein.
Wer viel guten Grüntee zubereitet, wird um die Anschaffung eines Thermometers (bis 100 Grad) nicht herumkommen, da die exakte Temperatur für die Zubereitung von Spitzengrüntees unabdingbar ist. Einmal zu großzügig gerechnet, dass 5 Minuten das Wasser auf 90 Grad und 10 Minuten es auf 80 Grad abkühlen lassen und schon kann man wieder 10 ¤ in den Ausguss kippen.

Wer jetzt Blut geleckt hat und seine Ausstattung perfektionieren will:
  • Eine Ziehkanne für jede Teesorte (Schwarztee, Grüntee, Oolong, Früchtetee)
  • Ein feines Edelstahlsieb zum Umfüllen der Tees aus der Ziehkanne in die Servierkanne
  • Eine Teeballzange (nicht zu klein) für die Zubereitung einzelner Tassen Tee
Die Ziehkanne kann dabei ruhig eine einfache "Kaffeemaschinenkanne" aus Glas sein (2-3 ¤).
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Teegeschirr

Nach der Zubereitung soll der Tee natürlich auch genossen werden. Auch hierfür gibt es einiges an sinnvoller Ausstattung.
  • Eine Teekanne, möglichst kugelförmig
Die Kugelform ist deshalb so gut, weil dadurch der Tee länger warm gehalten wird. Wer schnell genug trinkt, kann natürlich jede beliebige Form nehmen ;-)
Das Material kann frei gewählt werden, für einen schönen Abend mit Tee und Kerzenschein/ Kaminfeuer ist aber eine Glaskanne einfach unübertroffen, weil es einfach schön aussieht, wenn der Feuerschein durch den Tee durchscheint.
  • Für jeden Mittrinker eine schöne Teetasse
Ob klassische Tassenform oder becherförmige Gläser ist jedem selbst überlassen, nur sollten die Tassen nicht zu flach sein (mit gleichzeitig riesiger Oberfläche), da sonst der Tee sehr schnell abkühlt.
Für den klassischen Ostfriesentee mit Kluntjes und Milch werden natürlich noch
  • Ein Milchkännchen/ Becher Sahne
  • je Tasse ein Löffel
  • je Tasse eine Untertasse
  • ein Pott mit Kluntjes
benötigt. (und nicht zu vergessen das Stück Kuchen je Mittrinker).
Als Ergänzung für Grünteefreunde lohnt sich noch folgende Anschaffung
  • Eine Teekanne aus Gusseisen, innen emailliert.
  • Je Mittrinker ein Trinkbecher aus Porzellan
Wenn man die Gusseisenkanne vor dem Befüllen erwärmt hat, hält sie den Tee sehr lange warm. Die Emaillierung ist nötig, weil sonst der Tee mit dem Eisen reagieren würde - das Geschmackserlebnis ist nicht wirklich erstrebenswert.
Die Trinkbecher sind nicht unbedingt nötig für den Geschmack, aber es ist einfach stilechter. Daneben ist es auch sehr angenehm, eine warme Tasse in den Händen zu halten, was beim Grüntee geht, da er nicht mit kochendem Wasser zubereitet wird.
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Wie soll ich den Tee denn nun zubereiten?

Zunächst einmal die Zubereitung für schwarzen Tee:

  • Man misst die Menge des Tees ab (etwa 10-12 Gramm je Liter). Den Tee füllt man entweder in die Ziehkanne oder in den Teefilter.
  • Dann kocht man das Wasser. Es muss richtig kochen, ein einfaches Aufsieden wie beim Kaffee reicht nicht.
  • Nun wird das Wasser in die Ziehkanne gegeben und man lässt den Tee ziehen. Die richtige Ziehzeit ist abhängig vom Tee. Sehr frühe First-Flush-Darjeelings brauchen 1,5 Minuten, mancher Oolong verträgt auch 5 Minuten. Normale Tees brauchen meist um die 3 Minuten, eigenes Experimentieren ist aber angebracht, um den eigenen Geschmack zu treffen. Dabei gilt, dass in den ersten 3 Minuten hauptsächlich das Koffein (Tein) abgegeben wird, nach drei Minuten ist fast das ganze Koffein abgegeben und es werden hauptsächlich die Gerbstoffe abgegeben, die einerseits die Aufnahme des Koffeins durch den Körper bremsen und den Magen beruhigen können. Daher kommt auch die Aussage, dass ein 3-Minuten-Tee anregt, ein 5-Minuten-Tee beruhigt.
  • Während der Tee zieht, sollte die Servierkanne mit heißem Wasser vorgewärmt werden. Dadurch hält sie den Tee länger warm.

Und jetzt zur Zubereitung von grünem Tee:

Grüner Tee ist allgemein empfindlicher als schwarzer Tee und reagiert extrem empfindlich auf die falsche Wassertemperatur und eine falsche Ziehzeit. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen sich aufgrund der Werbung Grüntees kaufen, diese mit kochendem Wasser aufgießen und dann das herbe Gesöff wegkippen oder (weil es ja gesund sein soll) herunterwürgen.
Es gibt mehrere Zubereitungsmethoden für grünen Tee (eine richtige, eine falsche und meine ;-)  - die japanische, die chinesische und eine konventionelle Methode. In jedem Fall sind mehrere Aufgüsse derselben Teeblätter möglich.
  • Zunächst misst man die richtige Menge Tee ab. Bei normalen Grüntees sind das etwa 10-12 Gramm je Liter. Bei sehr feinen japanischen Tees können es aber bis zu 20 Gramm je Liter werden.
  • Dann bringt man das Wasser zum kochen und lässt es anschließend auf die gewünschte Temperatur abkühlen. Einfache Grüntees brauchen 90 Grad, hochwertige japanische Senchas 70 Grad und einige Spitzengyokuros vertragen nur 50 - 60 Grad. Wenn es nicht auf dem Tee steht, fragt euren Händler, der sollte die Tees verkostet haben und daher die richtige Temperatur kennen.
  • Die Kannen und Tassen sollten vorgewärmt werden, um den Tee länger warm zu halten.
Die japanische Methode
  • Der Tee wird in die Kanne gefüllt und mit dem Wasser übergossen. Dabei wird nur soviel Wasser eingefüllt, wie auch sofort ausgeschenkt wird (z.B. für 3 Tassen). Die verwendete Teemenge ist dabei natürlich geringer als bei anderen Zubereitungsmethoden.
  • Nun lässt man den Tee ziehen.
  • Dann füllt man den Tee reihum in die Tassen. Dabei wird zunächst nur ein wenig eingefüllt und anschließend reihum nachgegossen. Dadurch erhalten alle die gleiche Teequalität (und keiner die Neige)
  • Der Tee wird jetzt wieder mit Wasser übergossen und erneut ziehen gelassen.
Die chinesische Methode
  • Der Tee wird in die Kanne gefüllt und mit dem Wasser übergossen.
  • Nun lässt man den Tee ziehen.
  • Dann wird der Tee in die Tassen gefüllt. Es wird so lange nachgeschenkt, bis der Tee zu herb wird, dann wird neues Wasser nachgefüllt.
  • Das Nachfüllen mit neuem Wasser geht so lange, bis der Tee zu schwach wird.
Die konventionelle Methode
  • Der Tee wird in die Ziehkanne gefüllt und mit dem Wasser aufgegossen.
  • Nun lässt man den Tee ziehen.
  • Anschließend wird der Tee durch ein Edelstahlsieb in die Servierkanne umgegossen. Die Teeblätter werden durch das Sieb aufgefangen und kommen wieder in die Ziehkanne.
  • Der Tee wird in die Tassen gefüllt.
  • Wenn der Tee aufgebraucht ist, wird mit den Teeblättern in der Teekanne ein neuer Aufguß erstellt.

Normale Grüntees kann man etwa dreimal wieder aufgießen, Gute Sorten vertragen bis zu 5 Aufgüsse.
Die Ziehzeit grüner Tees schwankt je nach Sorte zwischen 1,5 und 3 Minuten. Auch zur richtigen Ziehzeit für einen Tee solltet ihr im Zweifel euren Händler löchern.
Dabei schwankt die Zeihzeit aber je nachdem, welchen Aufguß man herstellt. Der zweite und dritte Aufguß können jeweils um eine halbe Minute kürzer sein als der vorhergehende, weil die Teeblätter schon mit Wasser vollgesogen sind. Der vierte und fünfte sollten dagegen wieder länger ziehen, weil dann schon die meisten Aromastoffe aus dem Tee raus sind.
Es gibt das Gerücht, dass der erste Grünteeaufguss weggekippt werden soll. Wenn man einen Tee aus konventioneller chinesischer Produktion hat, ergibt das Sinn, denn damit werden die meisten Pestizide mit weggeschwemmt. Nimmt man dagegen Tee aus ökologischem oder Bioanbau kann man sich das schenken. Wenn da der erste Aufguss nicht schmeckt wird es Zeit mit der Teemenge, der Temperatur und der Ziehzeit zu experimentieren.
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Tee - einfach zu teuer?

Auf den ersten Blick erscheint Tee sehr teuer:  Selbst günstige (aber noch genießbare!) Tees kosten im Kilopack um die 20 ¤.. Nach oben ist keine Grenze vorhanden. Kaffee beim Röster gibt es aber schon für die Hälfte das Kilo.
Dafür ist Tee auch sehr viel ergiebiger: Bei Schwarztee braucht man etwa 10g Tee pro Liter, man erhält also aus einem Kilo Tee etwas 100 Liter. Wenn ich den Kaffee so strecke, dass ich aus dem Kilo Kaffee 100 Liter erhalte, verzichte auf den "Genuss" des Getränks lieber. Beim Grüntee sind die Preise zwar noch etwas höher, dafür kann man auch 2 - 3 Aufgüsse aus einer Portion Tee machen, bei hochwertigen Sorten noch mehr.

Allerdings - einen Kostenpunkt muss man mit einkalkulieren: Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann problemlos 2-5 Liter Tee am Tag trinken, da der Puls nicht so rasant hochgetrieben wird wie beim Kaffee. Man verbraucht also wieder mehr und hat zudem eine höhere Wasserrechnung für die Zubereitung und Entsorgung ;-)
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Sittenwidriges

  • Stövchen
    So schön sie anzuschauen sind, so furchtbar sind sie auch für den Teegeschmack. Über der Kerzenflamme köchelt der Tee vor sich hin und bittert nach, bis der Geschmack schließlich ganz verdorben ist. Je empfindlicher der Tee ist, desto stärker ist der Effekt. Wenn der Tee wirklich zu kalt wird, sollte man eine kleinere Menge kochen und öfter nachkochen.
  • Kannen mit Spüli reinigen
    Nicht nur, dass die Kannen gesäubert werden, schlimmer noch, man erhält einen Geschmacksverfälscher für die nächsten paar Aufgüsse. Und wenn ich auf Spüligeschmack stehe, dann trinke ich Spüli und keinen Tee mit Spüligeschmack. Das Problem ist deswegen so akut, weil man die Teekanne nicht richtig abtrocknen und auswischen kann (im Gegensatz zu Tassen), wodurch größere Restmengen in der Kanne bleiben.
  • Kannen/ Tassen gar nicht reinigen
    Neben dem ästhetischen Aspekt (kümmert mich nicht wirklich ;-) ist auch hier das Problem, dass der Geschmack verfälscht wird. Man kriegt den Geschmack der letzten 100 Tees auch noch mit geliefert. Warum schwören dann alte Ostfriesen immer noch auf die dicken Patinaschichten in der Kanne? Nun, zum einen trinken die Ostfriesen immer nur den gleichen Tee, da wirkt die Patina eher geschmacksverstärkend. Zum anderen trinken die Ostfriesen ihren Ostfriesentee, der ohnehin so stark ist, dass er selbst gegen Brackwasser besteht (kein Scherz, die Wasserqualität war früher in Ostfriesland ziemlich schlecht, ein Darjeeling hätte den Geschmackstest da nicht überstanden) und zum anderen mit Kluntjes und Sahne. Und aus Cola schmeckt ja auch keiner mehr das verwendete Wasser heraus ;-)
  • Kannen sowohl für Kaffee als auch für Tee verwenden
    Gut, nach zigfachem Ausspülen, Schrubben und Auswischen schmeckt man den Kaffee irgendwann nicht mehr durch, aber bis dahin kriegt man beim Ansetzen eines feinen Tees ein Gebräu, das einem die Fußnägel hochstehen lässt.
  • Grünen Tee mit kochendem Wasser aufgießen.
    Ja ja, wir leben in einer schnelllebigen Zeit und haben keine Zeit, die 10-15 Minuten zu warten, die das Wasser zum Abkühlen braucht. Deswegen essen wir sonst auch nur Fertigfrikadellen, McDonalds-Produkte und Astronautennahrung. Im Ernst, so herb und bitter wie der Grüntee beim Aufgießen mit kochendem Wasser wird, ist er einfach nicht geniessbar. Vielleicht gilt er ja deshalb vielen als so gesund - es schmeckt geradezu wie Medizin.

Wie verträgt sich Tee mit Thermoskannen

Nach meiner Erfahrung kann man Tee durchaus in Thermoskannen füllen. Nur ist nicht jeder Tee dafür geeignet. Grüntees, Darjeelings und Ceylontees sind meist zu empfindlich gegen das lange Warmhalten und bittern zu stark nach. Assams, Nilgiri und Keemuntees vertragen dagegen den Transport relativ gut - mit der Betonung auf relativ. Meine Spitzentees würde ich nicht gerade so transportieren. Und das Geschmacksproblem besteht natürlich um so stärker, als es schwierig ist, die Kannen sinnvoll zu reinigen. Ein einfachen "heißes Wasser rein und sauber is'" reicht bei dem Beharrungsvermögen von Tee nicht aus. Und mit den üblichen Lappen und Bürsten kommt man nicht richtig in die Kanne rein. Die Lösung: Wenn die Patinaablagerung zu stark wird (Hinweis: Das ist meist der Fall, wenn die Frau/ Freundin oder die Gäste einen mit angewidertem Gesicht anschauen) nimmt man einen Gebissreiniger (genau: den für Opas Dritte). packt den mit Wasser in die Kanne, verschließt diese, schüttelt sie einige Male und lässt sie dann ein paar Stunden stehen. Anschließend muss die Kanne einige Mal mit heißem Wasser ausgespült werden.
Noch schwieriger wird es, wenn man so wie ich auf Metallthermoskannen steht. Dafür gibt es gute Gründe: Als Grobmotoriker einmal eine Tasche unsanft abgesetzt (in die Ecke gepfeffert) und das leise Klingeln vom geplatzten Glas gemahnt uns wieder an die Vergänglichkeit allen Seins. Eine Metallkanne zu ruinieren, ist mir dagegen bisher nicht gelungen. Dafür lässt sie sich noch schwieriger reinigen (ich rate vom Einsatz der Gebissreiniger in Metallthermoskannen ab) und das Metall reagiert mit dem Tee, was die Auswahl von Tees erschwert. Hier hilft nur Ausprobieren. Mit Keemuntees und einigen Assams ging es.
Und wo ich gerade beim Ausprobieren bin: Jetzt solltet Ihr allmählich genug Informationen gesammelt haben und ich hoffe, dass ihr Lust auf einen guten Tee bekommen habe. Also auf, ab ins nächste Fachgeschäft, kauft einen schönen Tee und dann : viel Vergnügen.
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